Der Wirkstoff Lenacapavir ist der neue Hoffnungsträger im globalen Kampf gegen HIV. Zulassungsrelevante Studien des „New England Journal of Medicine“ weisen eine hohe Wirksamkeit und Effektivität nach. Im Rahmen der HIV-Prävention muss der Wirkstoff aller sechs Monate intravenös verabreicht werden. Besonders ärmere Länder mit hohem HIV-Infektionsrisiko würden von der Verfügbarkeit des Medikaments profitieren, auch weil die kontinuierliche Versorgung durch die lange Wirksamkeit deutlich erleichtert würde. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat kürzlich eine Zulassung in der EU empfohlen. Die finale Zulassung müsste von der Europäischen Kommission bewilligt werden. Eine Schwierigkeit bietet die Frage, ob sich Personen mit erhöhtem HIV-Risiko das Medikament überhaupt leisten können. In den USA, wo das Medikament bereits zur Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) zugelassen ist, belaufen sich die jährlichen Kosten für Patient*innen auf circa 28.200 US-Dollar. Ob der Wirkstoff allgemein verfügbar und vor allem finanzierbar ist, hängt auch vom Herstellerunternehmen Gilead ab, welches eine Einführung in Deutschland als zu wenig lukrativ einschätzte. Die Produktionskosten würden laut einem Team um den Wissenschaftler Dr. Andrew Hill bei 40 Dollar pro Dosis liegen, wenn es 10 Millionen Menschen bereitgestellt würde.

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